Runder Tisch und Launch des Hamburger Reallabors // Horizon Europe Programm
Die Stadtreinigung Hamburg und HiiCCE sind Teil des Forschungsvorhabens Bin2Bean, das von der Europäischen Kommission gefördert wird. Im Projekt werden Innovationen zur Bodenverbesserung durch Kompost getestet, der aus Bioabfall hergestellt wird.  
Hintergrund des Projektes sind die vielschichtigen Herausforderungen, denen die Böden und damit auch unsere Versorgungsgrundlage mit Wasser und Lebensmitteln ausgesetzt sind. Europaweit sind mehr als 60% der Böden in einem ungesunden Zustand, 25% der Böden sind hoch oder sehr hoch gefährdet zu veröden und 50% der Feuchtgebiete sind trockengelegt. Wenn man bedenkt, dass rund 95% unserer Lebensmittel auf Böden wachsen und diese einen positiven Einfluss auf die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels haben, wird die Bedeutung gesunder Böden deutlich.  

Teil des Projekts ist ein Hamburger Reallabor, in dem Ansätze getestet werden, um die Qualität des Hamburger Bioabfalls zu verbessern. 
Ziel des Runden Tisches am 30. November war es, das Projekt  Stakeholdern aus der Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Industrie und Verwaltung vorzustellen und die Herausforderungen und Chancen rund um den Bioabfall zu diskutieren. Damit wurde das Hamburger Reallabor eröffnet. 
 
Zu Beginn des Events wurde ein Überblick über die Arbeit und die Forschungsziele des Projektes gegeben.  Im Anschluss ging es weiter mit einer Vorstellungsrunde inklusive Stakeholder-Mapping, um festzustellen, aus welchen Bereichen Personen anwesend waren und wo möglicherweise noch Akteure fehlten. Die Stakeholder konnten sich verschiedenen Clustern zuordnen, darunter Verwaltung, Bioabfallsammlung und -verarbeitung, Lösungsanbieter und Verbraucher, Wissenschaft etc.. 
Besonderes Augenmerk wurde auf die mögliche Einbindung von Laboren für Kompostzertifizierung gelegt.
Im nächsten Programmpunkt stellten zwei Vertreter des Start-Ups neongrün sich und ihr Unternehmen kurz vor. 

Im Folgenden stellte die Stadtreinigung Hamburg den lokalen Kontext des Projekts anhand von Bio-Unterflursystemen vor, wobei soziale Bedürfnisse und Herausforderungen hervorgehoben wurden. 
Darauf folgte ein intensiver Dialog zum aktuellen Stand der Bioabfallsammlung. Es wurden die Chancen und Herausforderungen der Bioabfallsammlung sowohl im Allgemeinen als auch im spezifischen Kontext von Unterflursystemen diskutiert. Außerdem wurden Ideen zur Verbesserung der Bioabfallsammlung gesammelt und die einzelnen Stakeholder erläuterten ihre Interessen an dem Projekt, wobei sich auch über die Frage nach der langfristigen Einbindung der Stakeholder in den Prozess ausgetauscht wurde. Auch wurden Fragen zur Lebensmittelverschwendung formuliert, um einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen. 

Anschließend wurde das Hamburger Reallabor durch die SRH vorgestellt, um darzustellen, wie die praktische Umsetzung des Projektes in Hamburg laufen soll. 
 
Das Treffen wurde um 13:00 Uhr mit einem kurzen Recap und einem Ausblick darauf, wie es weitergeht, abgeschlossen.

Das Treffen war geprägt von konstruktiven Diskussionen und einem regen Austausch von Ideen zwischen den verschiedenen Stakeholder-Gruppen. Es hat deutlich gemacht, dass die Förderung der Bioabfallsammlung und -verarbeitung ein gemeinsames Anliegen ist, das durch eine koordinierte Zusammenarbeit vorangetrieben werden kann.